Inhalt der Weiterbildung

Inhalte der Weiterbildung

Selbsterfahrung


Die leitende Idee für diese Weiterbildungsphase ist, das Psychodrama als kreative handlungsimpulsgebende Methode kennen zu lernen. Dazu soll Psychodrama in der Form der Selbsterfahrung an den eigenen biographischen und aktuellen Themen erlebbar gemacht werden. Die Selbsterfahrung führt zu einem tieferen Verständnis des eigenen Selbst und der Methode des Psychodramas. In der Selbsterfahrung sollen folgende Inhalte behandelt und Erfahrungen gemacht werden: 

  • Die psychodramatischen Techniken werden in der Bearbeitung der eigenen Themen erlebt. Dies ermöglicht ein tieferes Verständnis für die vielfältige Anwendung des Psychodramas.
  • Psychodrama ist von Moreno als Gruppenverfahren entwickelt worden. In der Selbsterfahrung erfahren wir unser Verhalten in Bezug auf die Gruppe und deren Dynamiken (Soziometrie)
  • Obwohl im originären Sinne ein Gruppenverfahren wird die Methode ebenso häufig in der Einzelarbeit angewendet. Die Anwendung der Psychodramamethode in der Einzelarbeit mit Hilfe von Symbolen, Puppen oder auch Stühlen wird in der Selbsterfahrung veranschaulicht.
  • Es werden im Übungsverfahren/Kleingruppen Leitungsschritte ausprobiert, um schon in der Selbsterfahrung in Kontakt mit der Leitung kleiner Psychodramen zu kommen.

 

Psychodrama-Theorie


In mindestens drei Wochenenden wollen wir uns mir der Theorie des Psychodramas befassen. Dazu gehören die Grundlagen für den Aufbau des Psychodramas ebenso, wie die Grundlagen der Prozesssteuerung (Roter Faden), die psychodramatischen Methoden und die Grundlagen der Psychodramatheorie.

Wir werden in verschiedenen Trainingssequenzen die theoretische Basis kennen lernen und die praktischen Übungen und Vignetten, sowie die Umsetzung folgender Themen einüben:


  • Drei Phasen psychodramatischer Arbeit
  • Die fünf Instrumente im Psychodrama
  • Erwärmungstechniken: vier verschiedenen Startergruppen
  • Der Einsatz diagnostischer Instrumente
  • Die Gestaltung des Eingangsinterviews
  • Bühne einrichten (Arbeit mit Licht und Requisiten, Hilfe durch die Gruppe, Hilfe durch Symbole)
  • Aufbau der ersten Szene, Einsatz der Hilfs-Ichs (Antagonisten)
  • Hypothesengeleitetes Arbeiten - Doing, Undoing, Redoing
  • Umgang mit Sackgassen oder „Was tun, wenn die Szene ”klemmt”?
  • Arbeitstempo (”Be with your protagonist”)
  • Sharing, Rollenfeedback


Wir bearbeiten gemeinsam theoretisch und in praktischer Bühnenarbeit die psychodramatischen Methoden und Handlungstechniken: 


  • Rollentausch
  • Doppeln (verschiedene Doppeltechniken)
  • Spiegeln, Monolog, Maximierung
  • Surplus Reality-Konzept, methodische Regeln


Im letzten Theorieteil wollen wir uns neben der Beschäftigung mit der Frage der eigenen Weiterentwicklung als Psychodramatiker*in vor allem mit den Grundlagen der Theorie von J.L. Moreno beschäftigen. Diesem Ausbildungsteil wird eine besondere Bedeutung beigemessen, da die psychodramatische Gruppentheorie über einen fundierten theoretischen Rahmen verfügt, durch den das therapeutische Handeln zu jeder Zeit geleitet und erklärt werden kann und muss. Wir werden und mit den folgenden Moreno'schen Fragen und Begriffen befassen und den psychodramatischen Begründungszusammenhang klären: 


  • Einführung in Morenos Menschenbild
  • Handlungskreislauf
  • Spontaneität
  • Kreativität
  • Aktion
  • Kulturkonserve oder ”Was soll das, was die Psychodramatiker*innen da machen”?
  • Die zwischenmenschliche Berührungsweise: Einführung, Übertragung, Tele.
  • Die Rollentheorie: Rollenentwicklung, Rollenkategorien.
  • Soziometrische Strukturen, Psychodramaformen.


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